Der Eingangsbereich repräsentiert die Bewohner des Hauses. Er heißt unsere Besucher willkommen! Neben dem Zugang zum Haus sind hier eine Garagenauffahrt sowie Park- und Grünflächen vorhanden.
In unserem Fall erreicht man durch das alte Gartentor auf der rechten Seite der Garagenauffahrt den hinteren Gartenraum sowie eine kleine Abstellfläche für die Mülltonnen, die gut versteckt hinter einer Glanzmispelhecke verschwinden. Seit kurzem befindet sich dort außerdem ein kleiner Hochbeet-Garten, in dem Erdbeeren, Salat und Kräuter wachsen.
Den Hauseingang erreicht man über einen kleinen Weg, der links von der Garageneinfahrt abzweigt. Er wird flankiert von einem alten Buxus rotundifolia Hochstamm auf der Hausseite und straßenseitig von einer roten, winterblühenden Zaubernussart (Parrotia persica `Vanessa`).
Die große Pflanzfläche vor dem Haus lässt Raum für eine alte Sandsteinspitze, die von Rhododendron umrahmt wird, und für eine Wasserschale mit einjährigen Schwimmpflanzen. Vor dem Küchenfenster lädt eine kleine Holzterrasse mit Tisch und Stühlen zum Verweilen ein. Im Vorgarten wachsen Bodendecker (Waldsteinia ternata), Gräser (Penissetum compressum), verschiedene Blumenzwiebeln und eine Samthortensie (Hydrangea sargentiana).
Natursteinmauern aus bergischer Grauwacke begrenzen kleine Hochbeete und bereichern die Höhenstruktur des Gesamtbildes. Altes Natursteinpflaster gibt dem Ganzen einen romantischen und morbiden Charme.
Rechts neben der Zufahrt entstand aus einem alten hölzernen Weinfass ein Sichtschutzzaun, der den Mülltonnen-/Hochbeetbereich zur Straße begrenzt. Er ist umgeben von Eiben (Taxus baccata), portugiesischem Kirschlorbeer (Prunus lusitanica) und einem Felsenbirnen-Solitär (Amelnachier lamarkii).
Alles zusammen zeigt ein harmonisches Gartenbild, dass reizvoll jede Jahreszeit präsentiert.
Durch das antike Gartentor erreicht man entlang einer Glanzmispelhecke und einem alten Gewächshaus den hinteren Gartenraum. Das ehemalige, wintergartenähnliche Gewächshaus wurde an die Garage angebaut und dient neben der Lagerung von Kaminholz und Gartengerätschaften ganzjährig als Außenküche. Eine alte Wäschespüle sowie ein Gasbrenner ermöglichen die Zubereitung von Speisen und bei Gartenfesten werden hier Getränke gereicht und das Buffett hergerichtet.
Ein an das Gewächshaus angrenzender Werkplatz mit Zugang zu Garage und Keller, begrenzt von einem Dichtzaun und geschützt durch eine Bambuspflanzung, ermöglicht jede Art von Arbeiten im Außenraum. Auch eine Handschwengelpumpe befindet sich hier, um Grundwasser für die Bewässerung des Gartens zu heraufzupumpen und bei Trockenheit das Regenfass zu füllen.
Dieser Werkplatz ist das Entree in den Wohn-Garten - ein Raum mit Sideboard und Spiegel, ähnlich einer Diele.
Auf Höhe der Gartenpumpe öffnet sich der Gartenraum mit einem ersten Blick auf unseren Hausbaum, einen Trompetenbaum (Catalpa binonioides), die Königin des Gartens.
Gestaltungsziel war, das kleine Grundstück mithilfe eines selbstgestalteten Gartenhauses auf der gegenüberliegenden Seite des Wohnhauses, in einen Innenhof zu verwandeln, in dessen Mitte der Trompetenbaum als Schattenspender die Sommermonate erträglich machen sollte.
Ein Gefälle von ca. 30 cm in Richtung des Gartenhauses veranlasste uns dazu, die unterschiedlichen Räume des Gartens durch Stufen zu trennen.
Wie in einer Wohnung entstanden so ganz unterschiedliche Räume.
Angefangen mit einem Essplatz, einem Wohnzimmer, einem Schlafplatz bis hin zu einem Kaminzimmer (Feuerkorb), einem Ruheraum im Gartenhaus sowie der Außenküche im ehemaligen Gewächshaus.
Es ist schon erstaunlich wie anders der Garten von dem tiefliegenden Sitzplatz aus erscheint oder wie riesig der Raum über die Sichtachse vom Feuerkorb zum Gartenweg wird.
Je nach Jahreszeit oder Sonnenstand werden die Räume vertauscht und so unseren Wünschen gemäß genutzt. Auch änderte sich das Mobiliar und die Dekoration im Laufe der Jahre.
Im Garten ist immer alles in Bewegung.
Auch hier hat die Zeit Vorlieben gezeigt. Alte Granitsteintröge wurden als Wasserspiel inszeniert. Terrakotta-Gefäße, Glasobjekte und rostige Leuchter sind das Ergebnis vieler Besuche auf Trödel- und Antikmärkten. Spiegel im Garten projizieren Gartengemälde auf die Wand. Figuren und Gefäße aus Stein und Rost runden das Ganze ab und bereichern jeden Raum sowohl im Gesamten als auch im Detail. Hängeleuchter im Baum (von uns selbst kreiert), Windlichter und elektrische Beleuchtung lassen den Garten nicht nur am Abend, sondern auch im Winter leuchten.
So entstehen Gartenbilder, die wie komponierte Gemälde erscheinen.
Das Grundstück ist süd-westlich ausgerichtet. Durch den zentralen Baum handelt es sich inzwischen um eine halbschattige Lage.
Das Ziel war eine Bepflanzung, die es uns ermöglichte, neben der natürlich anfallenden Arbeit im Garten, dort in erster Linie leben und wohnen zu können - lesen, essen, feiern, schlafen, usw.
Unsere Auswahl beschränkte sich auf zum Teil immergrüne Pflanzen und Bodendecker, die kein ständiges hacken und jäten verlangen und auch im Winter schön anzusehen sind.
In unserem Garten stehen die Blätter mit ihren unterschiedlichen Grüntönen und Formen im Vordergrund. Im Laufe der Jahre hat sich für uns gezeigt, dass weiße Blütenpflanzen in der halbschattigen Lage die gewünschte Harmonie und Ruhe ausstrahlen und ihre Leuchtkraft voll entfalten.
Bambus (Phylostachys in Arten) mit seinem hellen Laub lässt die dunklen Grüntöne von Buxus, Taxus und Kirschlorbeer nicht dominieren. Blütengehölze wie Rosen, Brautspieren (Spiraea) und Hortensien (Hydrangea 'Annabell' und petiolaris) werden von immergrünen Bodendeckern wie Waldsteinia ternata und Elfenblumen (Epimedium) umrahmt. Aufgelockert werden die Pflanzungen mit Funkien (Hosta in Arten), Gräsern und Frauenmantel (Alchemilla mollis) sowie Blumenzwiebeln (Allium, Krokus, Schneeglöckchen etc.). Pflanzgefäße aus Terracotta und Zink, bepflanzt mit Saisonpflanzen und Kräutern, dienen als Raumbildner.